In
Deutschland ist Luftfahrtgeschichte natürlich besonders mit dem Namen
Otto Lilienthal verbunden, der in der Nachahmung des Gleit- und
Segelflugs der großen Vögel 1891 seinen ersten Gleiter, den
Derwitzapparat konstruierte. Er erreichte aus fünf bis sechs Metern
Höhe Flug- bzw. Sprungweiten bis ca. 25 Meter. 1895 vergrößerte er
die Tragfähigkeit seiner Flugapparate durch den Bau eines
Doppeldeckers. Hierdurch vermied er es, die Spannweite seines
Flugapparates zu vergrößern, wodurch dieser durch
Gewichtsverlagerung nur sehr schwer steuerbar gewesen wäre, Es
gelangen ihm Flüge bis 80 Meter Weite.
Der
Friedensvertrag von Versailles verbot Deutschland nach dem Ersten
Weltkrieg den Motorflug. Wegen der strengen Überwachung wurde sofort
an das Gleitfliegen gedacht. Zu Beginn der 20er Jahre des 20.
Jahrhunderts unternahmen in Deutschland Gleichgesinnte mit
selbstgebauten Hängegleitern Gleitflüge. Ein erster Wettbewerb fand
1920 unter anderem von dem Studenten Erich Meyer organisiert auf der
Wasserkuppe (Rhön) statt. Am 8. August flog Eugen von Loessel mit
seinem Doppeldecker 395,5 Meter weit. Bei einem zweiten Tag am
Folgetag verunglückte er tödlich. Während des bis zum 7. September
verlängerten Wettbewerbs flog Wolfgang Klemper schließlich mit dem
ersten Gummiseilstart in 2 Minunten und 22 Sekunden eine Strecke von
1830 Meter. Die ersten Stundenflüge im Hangaufwind der Wasserkuppe
gelangen 2 Jahre später. 1922 setzte mit der Wiederzulassung des
Sportfliegens für leichte Motorflugzeuge die Krise im Segelflug ein.
Segelfliegen schien nur im Auftrieb des Hangfluges möglich. Die
Thermik war als geeigneter Auftrieb für Segelflugzeuge wurde
zunächst verkannt.
1926
stellte Max Kegel durch einen eher unfreiwilligen Gewitterflug mit
über 50 km Strecke einen neuen Weltrekord auf.
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